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Lindlar: Ungereimtheiten bei Protest gegen syrischen Bürgerkrieg
7. Februar 2018 Aktuelles
Baschar al-Assad

© www.kremlin.ru (commons.wikimedia.org / Lizenz: CC BY 4.0)


Syriens Präsident Baschar al-Assad: Verfolger oder Beschützer der Kurden im Norden des Landes?

Vor der Lindlarer Kirche St. Severin fanden sich rund 50 Personen am Mittag des 3. Februar zu einer Mahnwache gegen den Bürgerkrieg in Syrien zusammen. Organisiert hatte das Spektakel die masseneinwanderungsfreundliche Initiative „Willkommen in Lindlar“ (Winli). Es wurde still mit Kerzen und Transparenten protestiert, wobei sich die Kritik insbesondere gegen die türkische wie auch die deutsche Regierung richtete.

Der Winli-Vorsitzende Siegfried Charlier verfolgte mit der Aktion die Absicht, ein Zeichen gegen die militärischen Angriffe der Türkei auf die kurdische Stadt Afrin im Nordwesten Syriens zu setzen. Deutschland solle wegen dieser Eskalation jegliche Waffenlieferungen an seinen NATO-Partner Türkei einstellen. Es irritierte folgender von Charlier geäußerte Satz: „Diese Menschen (gemeint sind innersyrische Flüchtlinge in Afrin; Anm. der Redaktion) werden im Süden von Assad und im Norden jetzt auch noch von Erdogan in die Zange genommen.“

„In den Massenmedien hieß es doch dieser Tage, die Afrin-Kurden sollen Präsident Baschar al-Assad darum gebeten haben, mit seinen staatlichen syrischen Streitkräften die türkischen Aggressoren zu vertreiben“, merkt das PRO-Mitglied des Kreistags Oberberg, Udo Schäfer, an.

„Daher mutet mir Charliers Behauptung eines Zwei-Fronten-Kessels höchst seltsam an. Außerdem kann die Soforthilfe für kriegsgeschädigte Syrer nicht darin bestehen, dass diese in Millionenzahlen in die reicheren EU-Staaten strömen. In der Arabischen Republik zwischen Mittelmeer und Tigris sind zum Glück inzwischen die meisten Gebiete befriedet. Und wer – aus welchen Gründen auch immer – nicht im Land bleiben kann, der kann Zuflucht suchen in arabischsprachigen Nachbarstaaten wie beispielsweise Jordanien oder Libanon.

Neben der berechtigten Wut auf den Bosporus-Diktator Recep Tayyip Erdogan darf die Erwähnung der hauptschuldigen Kriegstreiber wie dem Königreich Saudi-Arabien, der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton und vor allem den islamischen Extremisten nicht auf der Stecke bleiben. Wäre seit Anfang unseres jetzigen Jahrzehnts nicht so massiv und vorsätzlich in Syrien gezündelt worden, wäre uns dieser Bürgerkrieg sehr wahrscheinlich erspart geblieben. Es drängt sich der Eindruck auf, als solle der Nahe Osten auf Dauer ein Unruheherd bleiben, um der Rüstungsindustrie astronomische Gewinne zu garantieren und uns in Mitteleuropa Massen von islamischen Asylbewerbern zu bescheren.“

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